Bitcoin ist eines der sichersten Netzwerke der Welt. Wer neben den Mining-Unternehmen und knapp 50.000 Nodes dazu beiträgt? Satelliten. Das Unternehmen Blockstream unterhält diese seit 2017 im Orbit. Nutzer können so BTC-Transaktionen über die eigene Node empfangen, selbst ohne Internet.
Im Interview mit BTC-ECHO erklärt Blockstream-CPO Jeff Boortz, was ihn persönlich von Bitcoin überzeugte, wie die Kryptowährung offline funktioniert und warum sein früher Arbeitgeber Google vom Web3 abhängig ist.
BTC-ECHO: Du hast dreizehn Jahre lang für Google gearbeitet. Nach all der Zeit: Warum bist du gegangen?
Jeff Boortz: Ich habe bei Google nicht mit der Absicht angefangen, Karriere zu machen. Eigentlich war ich mehr daran interessiert, kleineren Unternehmen beim Wachstum und der Skalierung zu helfen. Aber ich hatte die Gelegenheit, dieser Organisation beizutreten. Ich lernte dort ständig neues und wurde mit vielen spannenden Herausforderungen konfrontiert. Schließlich war es für mich an der Zeit, einige dieser Lektionen anzuwenden, um einem kleineren Unternehmen zu helfen.
Du arbeitest seit 1,5 Jahren für Blockstream. Wie ist es im Vergleich zu Google?
Es ist um mehrere Größenordnungen kleiner, was viel mehr Spaß macht, weil ich Hand in Hand mit meinem Team zusammenarbeite. Google und Blockstream lassen sich folgendermaßen vergleichen: Beide Unternehmen werden in ihrem Herzen sehr von einer Mission getrieben. Bitcoin hat die gleiche Kraft und das gleiche Potenzial, um Leben zu verändern, so wie es das Internet getan hat.
Für viele Leute im Web3 ist Google einer der Feinde. Was denkst du darüber?
Ich denke, dass das Web3 enorme Chancen für ein Unternehmen wie Google bietet, weil dadurch neue potenzielle Wege für Content Creator entstehen. Diese können Google nutzen, um erfolgreiche Geschäftsmodelle in das offene Web zu bringen.
Was hat dich von Bitcoin überzeugt?
Ich habe schon einige Zeit von Bitcoin gewusst. Bedauerlicherweise habe ich aber nicht genug Zeit damit verbracht, auch wegen meiner persönlichen Interessen. Erst ein paar Monate bevor ich bei Blockstream anfing, bin ich in das “Rabbit Hole” gefallen. Nach meiner Recherche war ich vom Potenzial von Bitcoin, die Welt zu verändern, überzeugt.
Was ist derzeit das größte Hindernis für Bitcoin?
Die Adoption von Bitcoin in verschiedenen Märkten und auf der ganzen Welt findet aus unterschiedlichen Gründen in unterschiedlichem Tempo statt. Viele Investoren betrachten Bitcoin eher als Spekulation. Interessanter sind Orte, an denen Bitcoin eine wesentliche Alternative zu den bestehenden Systemen ist und ein disruptives Potenzial hat, das jeder nutzen kann.
Hast du eine Ahnung, wie lange es dauern würde, bis sich so etwas auf der ganzen Welt etabliert?
Es ist ermutigend, dass sich immer mehr Institutionen mit Bitcoin auseinandersetzen. Es gibt aber definitiv einige regulatorische Hürden. Was ich feststelle ist, dass Bitcoin mit jedem Zyklus, in dem der Wert steigt und fällt, einen weiteren Sturm übersteht. Das zeugt von Langlebigkeit.
Bist du ein Maximalist?
Dieser Begriff ist ein bisschen aufgeladen. Ich sage es so: Bitcoin ist sehr wichtig für die Welt. Es ist die einzige Kryptowährung, an der ich interessiert bin. Insofern würde ich wahrscheinlich als Maximalist definiert werden.
Warum hat Blockstream so viele Produkte?
Das war definitiv eine Frage, die ich mir stellen musste, als ich angefangen habe. Blockstream ist eigentlich ein sehr einfach zu erklärendes Unternehmen. Es geht im Wesentlichen darum, Bitcoin zu stärken und seinen Nutzen auszuweiten. Wir tun dies unter anderem durch unsere Arbeit an Technologien, einschließlich des Liquid Network, die darauf abzielen, das Vertrauen zu minimieren und die Lücke zwischen dem sogenannten TradFi und der neuen Digital Asset Economy zu schließen.
Besitzt du einen Bitcoin-Satelliten-Receiver?
Ich besitze keinen Receiver. Ich schätze, ich war einfach zu beschäftigt. Aber es ist definitiv etwas, womit ich mich demnächst beschäftigen werde.
Es ist aber definitiv ein cooles Produkt. Für Blockstream ist der Satelliten-Receiver eine weitere Möglichkeit, Bitcoin für alle aufzubauen. Damit machen wir es für jeden auf der ganzen Welt zugänglich. Beispielsweise für Menschen, die sich in einer Umgebung befinden, in der sie nur eingeschränkten Zugang zum Netzwerk haben oder sich möglicherweise Sorgen um einen dauerhaften Zugang zu ihrem Internet machen.
Abgesehen vom Rest der Welt: Was würde mit Bitcoin passieren, wenn das Internet ausfällt?
Es ist denkbar, dass so etwas wie ein Satellitennetzwerk viele Bitcoin-ähnliche Mechanismen aufrechterhalten könnte. Im Allgemeinen braucht man nur irgendeine Art von Netzwerk, um Nachrichten weiterzuleiten. Daher ist es eine realistische Zukunft, Satelliten als eine Komponente davon zu haben. Aber das ist im Moment eher ein ergänzender Dienst als unbedingt ein Ersatz für das Internet.
Ein Beispiel: Ich habe meinen Blockstream-Satelliten-Receiver installiert. Ich bin nicht mit dem Internet verbunden. Wie sende ich eine Bitcoin-Zahlung?
Das ist mit dem heutigen Satellitenangebot von Blockstream eigentlich nicht möglich. Es empfängt im Grunde nur. Das bedeutet, dass du deine Node synchronisieren und Zahlungen validieren kannst, ein sehr wichtiger Vorteil des Betriebs einer Bitcoin-Node.
Kann man denn überhaupt Bitcoin über die Satelliten-Station senden?
Das ist möglicherweise etwas, das wir in Zukunft in unser Angebot integrieren wollen, um bidirektional zu senden, exklusiv für alle Transaktionen.
Vielen Dank für das Gespräch.
Author: Tracy Ryan
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