In der Benennung einer CPU stecken viele Informationen über die Leistungsdaten eines Prozessors, die bei der Kaufentscheidung helfen können. Gerade bei Mobilprozessoren kann die Leistung eines Core i7 stark variieren, was sich an den Suffixen Y, U oder H ablesen lässt. Zudem lassen sich nicht alle Modelle übertakten, in manchen ist eine integrierte Grafikeinheit verbaut, weshalb Sie nicht zwingend eine dedizierte Grafikkarte benötigen und wieder andere CPUs arbeiten besonders energieeffizient. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über die Produktbezeichnungen der aktuellen AMD Ryzen und Intel Core i Modelle wissen müssen.
Das Naming der Intel-Prozessoren
Intel
Die Benennung der Intel Prozessoren erfolgt immer nach demselben Schema, das wie folgt aufgebaut ist: Intel Core iX – YYZZZ (Suffix). Beim Intel Core handelt es sich dabei logischerweise um die Markenbezeichnung. Die Core-i-Nummer dient der Klassifizierung des Produkts. Eine höhere Nummer spricht für eine höhere Leistungsfähigkeit und eventuell zusätzliche Funktionen innerhalb einer Prozessorfamilie wie dem Thermal Velocity Boost, der mit den Core i9 Modellen der 10. Generation eingeführt wurde. Nach dem Bindestrich folgt die entsprechende Generationsnummer, welche ab der 10. Generation zweistellig ist. Daraus resultieren beim Naming fünf Ziffern, wie beim Core i9- 10900 K. Beim Vorgänger, dem Core i9- 9900 K, waren es noch vier Ziffern. Die hinteren zwei bis drei Zahlen sind die SKU (Stock Keeping Unit), zu Deutsch auch Modellnummer. Intel vergibt die Nummer in Reihenfolge der Entwicklung der Prozessoren, wobei eine höhere Nummer auch für einen größeren Funktionsumfang in einer Generation steht.
Noch mehr Informationen und der vereinfachten neuen Konvention für Markennamen der Intel Prozessoren erhalten Sie auf der .
Bedeutung der Suffixe bei Intel
In der folgenden Tabelle erklären wir die Bedeutung aller von Intel verwendeter Suffixe bei den Prozessoren im Mobil-, Consumer- und High-End-Desktop-Bereich (HEDT) seit der 5. Core-i-Generation:
Suffix | Vorkommen | Bedeutung |
---|---|---|
K | Desktop, (Mobil) | Multiplikator freigeschaltet –> Übertaktbar |
F | Desktop | Integrierte Grafikeinheit nicht funktional –> dedizierte Grafikkarte erforderlich |
KF | Desktop | Kombination aus K und F –> ohne iGPU und Übertaktbar |
S | Desktop | (limitierte) Sonderedition |
C | Desktop | Multiplikator freigeschaltet –> Übertaktbar |
X(E) | HEDT | Extreme –> Übertaktbar, TDP bis 165W, XE als Top-Modell |
T | Desktop | Energieoptimiert –> TDP: 35W |
P | Desktop | Langsamere integrierte Grafikeinheit (Intel HD 510) |
H | Mobil | High Performance für den Mobilbereich –> TDP: 45W |
HF | Mobil | Kombination aus H und F –> High Performance, ohne iGPU |
HK | Mobil | Kombination aus H und K –> High Performance, Übertaktbar |
HQ | Mobil | Quad-Core mit High Performance für den Mobilbereich |
U | Mobil | Energieoptimiert –> TDP: 15W |
Y | Mobil | Extrem energieoptimiert –> TDP: 7W |
G | Mobil | Integrierte AMD Radeon RX Vega Grafikeinheit |
G1 | Mobil | Integrierte Intel UHD Grafikeinheit |
G4, G7 | Mobil | Integrierte Intel Iris Plus Grafikeinheit |
NG4, NG7 | Mobil | Für Apple Produkte optimierte CPU mit Intel Iris Plus Grafikeinheit |
E | Embedded | Embedded-PC |
UE | Embedded | Energieoptimiert für Embedded |
HE | Embedded | High Performance für Embedded |
UL | Embedded | Energieoptimiert im LGA-Gehäuse |
HL | Embedded | High Performance im LGA-Gehäuse |
Das Naming der AMD-Prozessoren
AMD
Auch bei den Ryzen CPUs gibt es ein festes Modell, nach welchem AMD seine Prozessoren benennt. Die Ryzen Modelle richten sich dabei an den Consumer-Bereich, wohingegen die Threadripper für den „Prosumer“ gedacht sind. Wie auch bei den Intel Prozessoren folgt danach eine der Zahlen 3, 5, 7 oder 9. Diese teilen das Portfolio in die Klassen Einsteiger, Mittelklasse, High Performance und Enthusiast ein. Eine höhere Zahl steht für mehr CPU-Kerne und eine höhere Rechenleistung. Danach folgt eine vierstellige Zahlenfolge, die sich wie folgt entziffern lässt: Die erste Zahl entspricht der Generationsnummer, aus welcher der Prozessor stammt. Die zweite Ziffer gibt wiederum erneut einen Hinweis auf die Leistung des Produkts: 1, 2 und 3 entsprechen Einsteiger, 4, 5 und 6 der Mittelklasse, 7 und 8 stehen für High Performance und 9 für Enthusiast. Die letzten beiden Nummer sind die konkrete Modellnummer.
AMD
Wie Intel hat auch AMD ein neues Naming ab dem Jahr 2023 eingeführt, bisher allerdings nur für die Mobilprozessoren. An der Produktbezeichnung Ryzen sowie der Segmentierung in die Leistungsklassen durch die nachfolgende Ziffer 3, 5, 7 oder 9 hat sich nichts geändert. Es folgt eine fünfstellige Folge aus vier Ziffern und einem Buchstaben. Die erste Zahl steht für das Jahr, in welchem das Produkt auf den Markt gekommen ist. Danach folgt das entsprechende Marktsegment, also Einsteiger, Mittelklasse, High Performance und Enthusiast. Die dritte Ziffer wiederum gibt Informationen über die zugrunde liegende Architektur preis. Es folgt eine Unterteilung in das schnellere oder langsamere Produkt, erkenntlich gemacht durch eine 0 oder eine 5. Abschließend lässt sich durch eine von fünf Buchstabenfolgen die TDP-Klasse des Produkts ablesen. Alle Informationen können Sie dem Bild oben entnehmen.
Wichtiger Hinweis: Auch wenn etwa der Ryzen 5 3400G oder der Ryzen 7 3750H nominell zur 3. Generation zählen und AMD diese auch so deklariert, basieren sie noch auf dem Fertigungsverfahren Zen+. Klarheit sollte folgende Tabelle verschaffen:
Generation | Desktop-CPU | Desktop-CPU mit iGPU (Ryzen G) | HEDT | Mobilprozessor |
---|---|---|---|---|
Ryzen 1000 | Zen (Summit Ridge) | n.a. | Zen (Whitehaven) | n.a. |
Ryzen 2000 | Zen+ (Pinnacle Ridge) | Zen (Raven Ridge) | Zen+ (Colfax) | Zen (Raven Ridge) |
Ryzen 3000 | Zen 2 (Matisse) | Zen+ (Picasso) | Zen 2 (Castle Peak) | Zen (Dali), Zen+ (Picasso) |
Ryzen 4000 | Zen 2 (Renoir) | Zen 2 (Renoir) | n.a. | Zen 2 (Renoir) |
Ryzen 5000 | Zen 3 (Vermeer) | Zen 3 (Cezanne) | Zen 3 (Chagall) | Zen 2 (Lucienne), Zen 3 (Cezanne) |
Ryzen 6000 | n.a. | n.a. | Zen 3+ (Rembrandt) | |
Ryzen 7000 | Zen 4 (Raphael) | n.a. | n.a. | Zen 2 (Mendocino), Zen 3 (Barceló), Zen3+ (Rembrandt-R), Zen 4 (Phoenix und Dragon Range) |
Bedeutung der Suffixe bei AMD
Bei den AMD Prozessoren gibt es im Vergleich zu Intel zwei signifikante Unterschiede, die sich auch bei den Suffixen widerspiegeln. Erstens ist bei allen Prozessoren – bis auf den Ryzen 7 5800X3D – für den Sockel AM4 der Multiplikator freigeschaltet und zweitens ist in den AMD CPUs standardmäßig keine iGPU verbaut. Mit Ryzen 7000 hat sich zweiteres geändert, denn bisher steckt in allen Zen 4 Desktop-Prozessoren eine integrierte Grafikeinheit. Die folgende Tabelle liefert eine Erklärung zu den von AMD verwendeten Suffixen bei den aktuellen Prozessor-Generationen:
Suffix | Vorkommen | Bedeutung |
---|---|---|
G | Desktop | Integrierte AMD Radeon Grafikeinheit |
E | Desktop | Energieoptimiert –> TDP: 35W |
GE | Desktop | Kombination aus G und E –> mit iGPU, TDP: 35W |
X | Desktop | Ab Werk höherer Takt und höhere Extended Frequency Range (Auto-OC) |
XT | Desktop | Optimierter Fertigungsprozess –> höherer Boost-Takt |
X3D | Desktop | AMD 3D V-Cache –> mehr L3-Cache |
(AF) | Desktop | Optimierter Fertigungsprozess |
WX | HEDT | Workstation Extreme |
H | Mobil | High Performance Mobil –> TDP: 35-54W |
HS | Mobil | High Performance Mobil –> TDP: 35-54W |
HX | Mobil | Kombination aus H und K –> TDP: 45-55W |
U | Mobil | Standard Mobil –> TDP: 15-28W |
B | Embedded | Embedded-PC |
Author: Jose Sandoval
Last Updated: 1704439442
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